Sozialberatung im Rampenlicht

Eine externe Evaluation attestiert der Sozialberatung von Pro Senectute eine sehr gute Wirksamkeit. Gleichzeitig macht sie auf komplexe Herausforderungen in der Praxis aufmerksam.

Lorraine Lüthi und Frau S in der Sozialberatung

Herzlich, vorausschauend, anpackend: Lorraine Lüthi im Gespräch mit Frau S.

Die Evaluation der Sozialberatung durch Interface Politikstudien Forschung Beratung AG (INTERFACE) zeichnete im November 2024 Pro Senectute als DIE Anlaufstelle im Alter aus. Die Studie würdigt insbesondere die sehr gute Umsetzung, Leistungserbringung und Wirkungsentfaltung der Sozialberatung.

Glanzleistung vollbringen

Der Bericht von INTERFACE schreibt der Sozialberatung eine sehr hohe Fachkompetenz in allen Altersthemen sowie eine nachhaltige Wirkung zu. So fördert sie nachweislich die Selbstständigkeit von älteren Menschen. «Es ist immer wichtig, Seniorinnen und Senioren zu befähigen, so viel wie möglich selbst erledigen zu können», meint Lorraine Lüthi, Fachverantwortliche Sozialberatung bei Pro Senectute Kanton Zürich. Ihr Erfolgsgeheimnis? «Gute Sozialberatung ist immer auch Teamwork», verrät sie.

Wichtig sei Lüthi, im Gespräch Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln sowie Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen – ein Rezept, das Vertrauen schafft und sich bewährt: «Ich bin sehr dankbar, dass Frau Lüthi ein offenes Ohr für meine Anliegen hat und mir weiterhelfen kann», findet ihre Klientin Frau S.

Schwieriger Balanceakt

Die Evaluation legt auch anspruchsvolle Herausforderungen offen, welche auf die Sozialberatung einwirken: der demografische Wandel, komplexere Sozialberatung im Rampenlicht 10 Fachbereich Beratung Problemstellungen in der Beratung, der Fachkräftemangel und die teilweise unsichere Finanzierung der Sozialberatung. Letzterem pflichtet Simon Gerber, Bereichsleiter Sozialberatung von Pro Senectute Kanton Luzern, bei und betont: «Eine nachhaltige Finanzierung der Beratungsleistungen sowie Investitionen in die Betreuung zu Hause sind essenziell.» Ebenfalls seien Massnahmen im Bereich der Personalentwicklung gefragt: «Unsere Sozialberatenden im Kanton sind heute schon an der Belastungsgrenze», gibt Gerber zu bedenken.

Jahresrückblick: Fachbereich Beratung Pro Senectute Schweiz

262'500 Beratungsstunden leistete Pro Senectute 2024 für über 66'400 Seniorinnen und Senioren. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme an Stunden von fast sechs Prozent. Die Beratungen deckten Themen wie Finanzen, Wohnen, Gesundheit, soziale Teilhabe, Vorsorge und Erwachsenenschutz sowie Pensionierung ab.

64'600 Beratungen erfolgten 2024 allein zum Thema Finanzen. Pro Senectute unterstützte ältere Menschen insbesondere bei der Beantragung von Finanzhilfen.

36 Prozent mehr Beratungen seit 2018 wurden zum Thema Wohnen durchgeführt. In diesen Beratungen setzten sich Seniorinnen und Senioren primär mit individuellen Wohnformen auseinander, welche mehr Selbstbestimmung in ihrer Wohnsituation ermöglichen.

6'400 Beratungen thematisierten 2024 das Thema Vorsorge und Erwachsenenschutz. Seniorinnen und Senioren fragten insbesondere Unterstützung beim Ausfüllen von Vorsorgedokumenten nach – ein zentraler Bestandteil der Sozialberatung.

Download Leistungsbericht und Jahresrechnungen 2024 

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